Im Jahre 2010 wurde dass Thema Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge Teil meiner beruflichen Aufgaben. Bis dahin war ich ein ganz "normal verrückter" Automobilist. Schon seit vielen Jahren sind dabei meine alten Saabs nicht wegzudenken. Diese sind mein persönliches Hobby und entsprechend gehegt und gepflegt.

Nun, bei der Teilnahme als Aussteller von Ladesäulen meines Arbeitgebers im Jahre 2010, bei der zweiten eCarTec Messe in München, wurde mir klar, Elektromobilität, das ist die Zukunft, und ich war überzeugt, der Benzinmotor hat ausgedient. Die ersten Serienfahrzeuge einiger Hersteller konnten zur Probe gefahren werden. Komisch nur, dass die deutsche Automobilindustrie nicht präsent war? Nur BMW hatte ein altes aus der Ölkrise übrig gebliebenes 2002'er Modell aus dem Museum geholt und ausgestellt. Mit Blei-Akkus! Daneben ein Entwicklungsmodell und jede Menge heiße Luft. Vom Rest der vermeintlichen Automobilelite nichts zu sehen. Die ersten Tesla Roadster sorgten für Aufsehen. Ignoranz und Arroganz kommt vor dem Fall, dachte ich mir.

Das Thema ließ mir dann keine Ruhe mehr und der Entschluss ein Elektroauto zu kaufen stand fest.
Damals war meine Wahl auf einen Renault ZOE gefallen. Leider vertröstete mich der Hersteller Monat für Monat mit der Markteinführung in Deutschland. Andere Hersteller wollten an Privatpersonen keine Elektroautos verkaufen.  Die gab es nur für Feldversuche, sonstige Institutionen, die Industrie oder waren unbezahlbar.

Aber schon 2011 konnte man diverse Umbauten im Internet finden, die von überzeugten Elektromobilisten in Eigenregie umgebaut wurden. Besonders in den USA gibt es viele solcher Eigenumbauten. www.evalbum.com

So kam eins zum anderen und die Entscheidung fiel, wenn BMW, VW, Audi, Mercedes und alle anderen das nicht machen, mach ich es halt selber. 

Zuerst war ich sehr offen mit der Verbreitung meines Vorhabens. Musste aber schnell feststellen, dass es keine große Zustimmung gab. Größenwahn, zum Scheitern verurteilt, TÜV geht gar nicht usw. waren die Kommentare. Eigentlich kannte sich keiner damit aus aber alle schienen zu wissen, was nicht geht?

Durch meine Recherchen im Internet hatte ich mittlerweile so viel Wissen, dass ich mich nicht mehr von meinem Vorhaben abbringen lies. Den Benzinmotor raus, einen Elektromotor rein, ein bisschen Leistungselektronik aus der Industrie, das ist Stand der Technik und nicht schwer.   

Erinnert hat mich das Ganze an die Planung meines Passivhauses. Damals 2007 gab es immer noch sehr viele Bauunternehmer, die der Meinung waren, ein Passivhaus sei viel zu teuer und speziell. Gebaut habe ich trotzdem eins und es funktioniert SUPER, ohne Heizung nur mit Luftwärmepumpe und ab -10 °C  ein wenig elektrische Heizung mit 1600 W.   

Zum Ansehen vor dem Weiterlesen ein 4 1/2 Minuten Video: